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Cosplayerin

Für die Cosplayer bietet die Frankfurter Buchmesse nicht nur freien Eintritt, sondern wegen des großen Andrangs auch neue Räumlichkeiten im Congress Center. Dort können sich die Cosplayer unter anderem in zwei gut ausgeleuchteten Fotoständen von ihren Fotografen ablichten lassen.

Michael Farr und Claudia Jerusalem

Erstaunlich, was der Journalist und begeisternde "Tim und Struppi"-Experte Michael Farr an Bildbelegen von der Arbeit Hergés zusammengetragen hat. Zusammen mit Claudia Jerusalem stellte er sein Buch "Tim & Co." vor, welches seine Funde und Erläuterungen enthält.

Ulli Lust

Für die sehr umfangreiche Graphic Novel "Heute ist der letzte Tag vom Rest meines Lebens" erhielt Ulli Lust schon vor dem Erstverkaufstag eine gute Presse.

Olga Rogalski

Olga Rogalski brachte ihre beiden Germangatitel "Tränen eines Engels" und "Strike Back" bei zwei verschiedenen Verlagen unter, bei Tokyopop und Carlsen.

Alexandra Kauka und der Relaunch von Fix und Foxi

Abermals wird sich ein Verleger an einer Wiederbelebung von "Fix und Foxi" versuchen und Alexandra Kauka unterstützt das Vorhaben persönlich.

How to Cosplay

How to Cosplay: Die Cosplaymeisterinnen Laura Birnbaum (2008) und Karen Heinrich (2007, Foto) gaben Tipps zum Feststecken und Gestalten von Perücken.

Camelot-Ausgabe von Prinz Eisenherz

Was man auf diesem Foto der berühmten Brückenszene aus Hal Fosters "Prinz Eisenherz" nicht erkennt, ist die sehr sorgfältige Bearbeitung der Vorlagen für die neue, prächtige Camelot-Edition, die Achim Dressler (Sondermann-Preisträger 2008) auf der Messe vorstellte.

10. Faszination Comic

Von der 61. Frankfurter Buchmesse 2009 berichtet Andreas Dierks

Umberto Eco und Jacques Glénat Obwohl am Fuß verletzt und daher auf einen Gehstock angewiesen, ließ es sich Umberto Eco nicht nehmen, am Freitag einen Rundgang durch das Comiczentrum zu machen. Zwar galt sein Besuch als "nicht offiziell", was immer das auch heißen mag, doch das Medieninteresse und die gespannte Erwartung der zum Empfang im Forum des Comiczentrums Anwesenden, darunter Jürgen Boos als Direktor der Buchmesse und der Verleger Jacques Glénat, belegte, wie sehr man die Anwesenheit und die Aufmerksamkeit des großen Literaten ("Im Namen der Rose", "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana") für den Comic schätzte. Umberto Eco nutzte die Gelegenheit, Jacques Glénat zum 40. Geburtstag seines Verlags und dem Comiczentrum zum 10-jährigen Bestehen zu gratulieren. Er zeigte sich auf dem Rundgang von der ausgestellten Comic-Vielfalt erfreut und seine Entourage nahm als Geschenk von Stefan Huppert (MSW Wuppertal) die neuesten, deutschsprachigen Ausgaben von "Corto Maltese" und "Dylan Dog" entgegen. In seiner kurzen Ansprache schilderte er, wie er seinerzeit vom Albenformat, das in Frankreich und Belgien beim Comic vorherrscht, angetan gewesen sei und wie gern er Comic in dieser Form gelesen habe. Er sieht im Albenformat eine Aufforderung an die Zeichner und Autoren, hochwertigere Geschichten anzubieten, die sich von den "Kiosk"-Comics unterscheiden. Jacques Glénat bedankte sich für die Gratulation und sprach das Engagement seines Verlags für den Manga an. Auch wenn Comic aus vielen Ländern nach Frankreich käme, so bliebe das Verbreitungsgebiet des französischen Comics doch leider auf Europa beschränkt. Wolfgang Strzyz überreichte seitens des Comiczentrums an Andrea Fiala einen Blumenstrauß verbunden mit einem großen Dank für ihr Engagement, das dem Zentrum die jetzige Form ermöglicht habe.
(Foto v.l.n.r: Jacques Glénat und Umberto Eco)

 

Cosplay-Samstag Am Samstag beginnt die Cosplay-Phase der Frankfurter Buchmesse. Obwohl im Kongresszentrum eine eigene "Cosplay Corner" eingerichtet wurde, in der sich Scharen von Cosplayern einfinden, ist das eigentliche Comiczentrum noch immer so voll, dass man nur geduldig und langsam dort hinein- oder vorbeikommt. Auch auf den Freiflächen und in den angrenzenden Hallen zeigen viele Gruppen von Cosplayern, welche Comic- und Animefiguren sie bevorzugen und gerne darstellen. Am Sonntag locken die Cosplay-Meisterschaften zahlreiche Kostümierte zur Messe, die einen der attraktiven Preise (u.a. eine Reise nach Tokyo mit JAL) ergattern möchten. Man mag es bedauern, dass für die vielen Cosplayer nicht genug Platz im Comiczentrum ist, alle gemeinsam an einem Ort zu haben wäre vermutlich ein noch eindrucks- und effektvolleres Phänomen. Aber andererseits fehlten der Buchmesse dann andernorts die Farbtupfer und dem Comic fehlte die überall sichtbare Werbung für sich. In der langen Signierschlange bei dem Manhua-Zeichner Benjamin unterhalten sich zwei Mangaleserinnen über die Enge im Comiczentrum: "In Leipzig hat man viel mehr Platz und die geben sich mehr Mühe mit den kleinen Verlagen." Offenbar vermissen die beiden einen Dôjinshi-Bereich und einen lockeren, breitgängigen Aufbau möglichst zahlreicher Verlagsstände. Wer dieses Jahr in Leipzig war, wird allerdings auch dort erlebt haben, dass die Comichalle am Samstag im Zentrum ebenfalls nahezu überfüllt war. Wohl dem, der für diesen wechselnden Bedarf an Platz eine Lösung findet. In einem Micky Maus-Heft gab es einmal eine Ziehharmonikahalle.
(Foto: Volle Räume im Kongresszentrum)

 

Graphic Novels - Tipps für Buchhandel und Bibliothek Als einen der vielen Tipps für Buchhandel und Bibliothek, die in einem Podiumsgespräch zum Bereich "Graphic Novel" weitergegeben wurden, stellte Elisabeth Schiefer (Thalia Buchhandlung, Hamburg) ihren erfolgreichen Versuch vor, über Schaufenster, Präsentationswand und gesonderten Verkaufstisch die Anzahl verkaufter Graphic Novels zu verdoppeln. Birgit Knust von der Stadtbücherei Frankfurt zeigte und erklärte ihre Auswahl an Graphic Novels, die sich besonders für den Bibliotheksbereich empfehlen. Als Verleger reichte Philipp Schreiber (Verlag Schreiber & Leser) seine Einschätzung der aktuellen Situation weiter und erklärte, welche Bedeutung ein gemeinsamer Aufkleber habe, der Graphic Novels als solche kenntlich mache. Sebastian Oehler (Verlag Reprodukt) konnte auf die erfolgreiche Wirkung der Website graphic-novels.info verweisen, in deren Beiträgen sich auch Versuche zur Klärung des Begriffs "Graphic Novel" finden. Auch wenn man sich in dieser Hinsicht nicht einigen mag, so hat sich der Begriff durch seine marktwirksame Bedeutung einen festen Platz im deutschsprachigen Comicmarkt erobert. Andreas Dierks (comic.de) vermittelte durch Einblicke in einige Graphic Novels, wie verschiedenartig der Comic in diesem Bereich ist. Von "Maus" (Art Spiegelman) oder "Ein neues Land" (Shaun Tan) bis "Der kleine Prinz" (Joann Sfar) spanne sich ein weiter Bogen, was die Beschäftigung mit diesem Bereich sehr interessant und lohnenswert mache.
(Foto: Graphic Novel-Büchertisch bei Thalia, Hamburg)

 

Als Gastland der 61. Frankfurter Buchmesse zeigte sich China von seiner besonderen, kulturellen Seite. Im Forum der Buchmesse, einer großen, lichten Ausstellungshalle, ließ sich ein Überblick über die Entwicklung der Schriftsprache und der Papierherstellung gewinnen. Repliken wichtiger Fundstücke, beispielsweise Bündel von breitgedrückten Bambusstäben, auf denen die Schriftzeichen untereinander aufgebracht wurden, lassen vermuten, wie es zur senkrechten Anreihung dieser Zeichen auch auf dem Papier kam. Der Druck mit beweglichen Holz-Lettern wurde durch Bi Sheng bereits um 1045 eingeführt, also gut 400 Jahre bevor Johannes Gutenberg durch seine Erfindungen den Druck mit beweglichen Metall-Lettern ermöglichte. Außer in einem Almanach von 877 waren in der Ausstellung keine Hinweise auf ein Gemisch von Bild und Text oder gar auf Frühen Comic zu finden. Dennoch beeindruckten die Belege einer uralten Kultur, die ihre Schrift durch Wang Xuans Laser-Fotosatzsystem bis in die Jetztzeit, ins Zeitalter der Computer übertrug. Die politische Seite Chinas zeigte sich während der Messetage nur gelegentlich, wenn sich etwa vor dem Messe-Eingang eine kleine Gruppe Demonstrierender lautstark bemerkbar machte oder bei der feierlichen Übergabe der Gastrolle von China an Argentinien ein Zwischenrufer die Freiheit Tibets forderte. Auf der Freilichtbühne für die Darbietung chinesischer Artisten und Schauspieler bemerkte man von diesen Protesten nichts, sondern ließ sich von den sonderbaren Kostümen, Gebärden und Lautäußerungen der Peking-Oper (s. Foto unten) beeindrucken.

Chinesisches Theater

In Peking leben 17 Millionen Menschen. Die Ausstellung "Peking - zehn Gesichter einer Stadt" zum gleichnamigen Buchprojekt von Tokyopop gibt von dieser riesigen Stadt einen außergewöhnlichen Eindruck, da sich zehn Künstler an die Aufgabe setzten, die Stadt und das Leben dort in Bilder zu setzen. Der Manhua-Zeichner Benjamin wirkte an dem Peking-Projekt mit, wie man unschwer schon auf dem Plakat zur Ausstellung entdeckt.

Tokyopop-Ausstellung zu chinesischen Comics Benjamin

Nur noch 2 Yüan hatte der chinesische Comic-Künstler Benjamin in der Tasche, als er seinen ersten Comic zur Veröffentlichung fertig hatte. Für seine Katze und ihn reichte das Geld nicht, um sich etwas zu essen zu kaufen. Es war in seinem Leben eine sehr schwierige Zeit, als der Druck seines Comics in dieser Situation vom Verlag abgelehnt wurde, weil die Geschichte "zu traurig" sei. Der Ausweg aus dieser Klemme ist so ungewöhnlich wie die Zeichnungen, die Benjamin in seinen Comics zeigt: er reparierte mit Hilfe der 2 Yüan sein Fahrrad, fuhr damit zu einem Freund und lieh sich von diesem 10 Yüan. Damit kamen Katze und Benjamin erste einmal über die Runden, bis der Comic dann doch noch erschien und sich innerhalb von nur 7 Tagen 10.000 Mal verkaufte.

Sondermann-Preisverleihung

Bei der Sondermann-Preisverleihung 2009 nahm alles seinen gewohnt launigen und feinsinigen Verlauf bis Kamagurka mit Bierflasche und dusseliger Gesangseinlage dem Namensgeber der Veranstaltung keine Ehre machte. Joscha Sauer fand das nicht lustig und verließ samt Sondermann die Bühne vorzeitig. Die anderen feierten Michael Meier ("Menschenfabrik") als besten Newcomer, "Der dunkle Turm" (Z: Jae Lee) als besten internationalen Comic, "Nichtlustig 4" als besten Cartoonband, "One Piece" von Eiichiro Oda als besten Manga/Manhwa, "Prototyp" von Ralf König als besten nationalen Comic und "Stupid Story" von Anna Hollmann als besten Germanga. Fast 37.000 Stimmen wurden vom Publikum zu dieser Sondermann-Wahl abgegeben.
(Foto v.l.n.r: Anna Hollmann, Kai-Steffen Schwarz, Kamagurka, Michael Meier, Ralf König, N.N. (Heyne))

Hella von Sinnen und zwei Donaldisten

Hella von Sinnen erschien zur Vorstellung ihres Buches "Liebe, Lust und Leidenschaft" in einem weißen "Gewand", welches bereits den bekennenden Entenhausen-Fan verriet. Sie zeigte sich begeistert von Carl Barks und von den beiden Donaldisten Andreas Platthaus (FAZ) und Hartmut Holzapfel (Ex-KuMi Hessen), mit denen sie ein sehr lebendiges Gespräch über neue donaldistische Erkenntnisse führte.
(Foto v.l.n.r: Hella von Sinnen und Andreas Platthaus)

Marco Lupoi, Panini

Marco Lupoi von Panini beschrieb zusammen mit Alfredo Castelli ("Martin Mystère", Bonelli) die Besonderheiten des italienischen Comicmarktes, der sich im Wesentlichen an 38.000 Kiosken abspiele. Nur in Brasilien sei das ähnlich. Der typische italienische Comicleser erwarte für drei Euro am Kiosk einen hundertseitigen, schwarzweiß gedruckten Comicband.
(Foto: Marco Lupoi, Panini)

Neuauflagen von Mecki und Lurchi

Anlässlich der Neuauflagen von "Mecki" und "Lurchi" befragte Martin Jurgeit sowohl Vertreter des Esslinger Verlags J.F. Schreiber, als auch den Mecki-Zeichner Hansi Kiefersauer und den Mecki-Kenner und -Autoren Eckart Sackmann.
(Foto v.l.n.r: Martin Jurgeit, Sibylle Schumann, Eckart Sackmann)

flix

Umfangreich: flix erarbeitete mit "Der Swimmingpool des kleinen Mannes" die Fortsetzung seiner "Heldentage".
(Foto: flix)

Shaun Tan

Shaun Tan ("Ein neues Land") gab auf die Fragen von Andreas Platthaus manchmal unerwartete Antworten. So habe er zum Beispiel mit den drachenförmigen Schatten auf einer Doppelseite seines Albums keine tiefsinnige Bedeutung verknüpfen, sondern ein Gefühl der Bedrohung ausdrücken wollen.

Deutscher Cartoonpreis 2009

Der von einer Fachjury ausgelobte Deutsche Cartoonpreis 2009 wurde durch Klaus Humann (Carlsen) an die drei Preisträger Frank Hoppmann (1. Preis), Arnulf Kossak (2. Preis) und Leonard Riegel (3. Preis) überreicht. Käthe Lachmann und Ralph Ruthe leiteten mit einem Gespräch über ihre Arbeitsweisen in die Veranstaltung ein.
(Foto v.l.n.r: Käthe Lachmann, Ralph Ruthe, Frank Hoppmann, Leonard Riegel, Arnulf Kossak)


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Copyright © 2009 Verlag Sackmann und Hörndl