Veranstaltungsprogramm
Freitag, den 4. Juni 2010
11.00 - 12.30
E-Comics - So wird's gemacht
mit Sarah Burrini ("Das Leben ist kein Ponyhof"), David Boller (Zampano Comics), Arne Schulenberg (Photo-Comic - Union der Helden), Max Jähling (Comicwerk), David Malambré (Demolitionsquad) und Nina Ruzicka (Cartoontomb); Moderation: Bernd Glasstetter
Web-Comics sind immer mehr auf dem Vormarsch. Nicht nur große Verlage wie Droemer Knaur (an Comicstars.de beteiligt) und Panini (MyComics.de) haben Portale eröffnet, es gibt auch etliche Web-Comics, die bereits seit Jahren ein großes Publikum ansprechen. Wir unterhalten uns mit einigen der führenden Künstler über Technik, Erscheinungsrhythmen und deren Auswirkungen, Formate, Bewerbung der eigenen Werke, die Finanzierung und den Ausbau der Web-Comics. Die Diskussionsrunde ist speziell für Neueinsteiger interessant, die von den Profis etwas lernen möchten, und wird von Bernd Glasstetter, Gründer und Betreiber von splashcomics.de und comicforum.de moderiert.
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
13.00 Uhr
Comic 2.0 - Über deutsche Comic-Blogs
Gesprächsrunde mit Flix, Johannes Kretzschmar, Ivo Kircheis, Asja Wiegand, Katja Klengel, Leo Leowald; Moderation: Klaus Schikowski
Sie heißen "Zwarwald", "Heldentage", "Paralleluniversum", "Beetlebum", "Blattonisch" oder "Gestern noch" - gezeichnete Blogs, auf denen täglich ein neuer Comic-Strip erscheint und die oftmals weit mehr Leser haben als mit einem gedruckten Comic. Mittlerweile gehen die Blogs über den täglichen gezeichneten Witz hinaus, denn in ihren Strips verbinden die Zeichner und Zeichnerinnen Autobiografisches mit Anekdotischem und so entsteht eine völlig neue Form des Comic-Strips, in dem nicht selten das Leben des Zeichners selbst steht. Sechs der bekanntesten deutschen Blogger geben Auskunft über ihre Intention und über ihre Arbeit.
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
14.00 Uhr
Künstlergespräch II: David B.
Moderation: Christian Gasser
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
14.00 - 16.00 Uhr
Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) präsentiert:
Comic und Politik I - Comics totalitär
Braune Comics?! Bilder vom rechten Rand der Gesellschaft
Vortrag von Ralf Palandt
Neben Rechts-Rock setzt die rechte Szene auch Comics ein - in Schülerzeitungen und Fanzines, in Partei-Zeitungen und Booklets von Rechts-Rock-CDs sowie auf Flugblättern. Diese Comics können Hass und Aggressionen schüren und zu Gewalt-Aktionen führen. Anhand von Beispielen zeigt Ralf Palandt, wie die Bildgeschichten rechtsextremistische und antisemitische Feindbilder aufbauen.
Geballte Faust und rotes Herz. Politische Comics in der DDR
Vortrag von Guido Weißhahn
In der staatlich gelenkten Presse der DDR wurden auch die dort erscheinenden Comics und Bildgeschichten für politische Bildung und sozialistische Erziehung instrumentalisiert. Anhand zahlreicher Beispiele wird illustriert, wie sowohl das jeweilige politische Makro-Klima als auch die Schere im Kopf des einzelnen Chefredakteurs Inhalt und Umfang politisch-propagandistischer Comics in Kinderzeitschriften und Illustrierten beeinflussten.
Im Anschluss Gespräch; Moderation: Clemens Heydenreich
Rathaus, Trauungszimmer, 1. Stock
15.00 Uhr
The question of the artistic judgment about comics
[Die Bewertung der Comics in der Kunst]
Vortrag in englischer Sprache von Thierry Groensteen
Der Vortrag erörtert allgemeingültige Kriterien, die man zur Analyse unterschiedlicher Comics und der Bewertung ihres künstlerischen Wertes heranziehen kann. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit das Grafische getrennt vom Szenario beurteilt werden kann und welcher der beiden Aspekte dominieren muss, wenn man zu einem allgemeingültigen Urteil gelangen möchte. Insbesondere wird hierbei auf die Rolle der Kunstfertigkeit und des zeichnerischen Talents für den künstlerischen Erfolg eines Comics eingegangen. Und letztendlich wird man zu dem Ergebnis kommen, dass die Arbeiten der großen Meister zwei unterschiedliche Lesarten befriedigen können.
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
16.00
Künstlergespräch III: Marc-Antoine Mathieu, David Prudhomme und Bastien Vivès
Moderation: Christian Gasser
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
16.00 - 17.30
Zweites Erlanger Federnseminar
mit Martin tom Dieck, Markus Huber und Isabel Kreitz
Die Zeichenfeder ist im Comic und in der Illustration ein weit verbreitetes Instrument. Warum aber welche Feder für einen bestimmten Strich geeignet ist und wo man sie findet, das ist weniger bekannt. Das Federnseminar bietet Einblick in Geschichte und Verwendung dieser kleinen und faszinierenden Errungenschaft der Industrialisierung. In Fortführung des letzten Seminars informiert die Veranstaltung zudem über Tuschen und Tinten, die Elixiere der schwarzen Kunst.
Rathaus, Workshop-Raum (11. OG)
17.00
Schreiben für den Comic
Gesprächsrunde mit Christian Gasser, Michael Groenewald, Peer Meter, Barbara Yelin (angefragt), Rochus Hahn; Moderation: Brigitte Helbling
Es gibt sie auch in Deutschland, die Comic-Szenaristen, die Text und Dramaturgievorlagen für das liefern, was ein Comic-Zeichner später umsetzt. Wie arbeiten sie? Wie planen sie eine Geschichte, wie gehen sie auf ihre Zeichner zu, wie wird aus der Arbeitsteilung ein fruchtbares Ganzes? Und wie funktioniert dieser Prozess in jenem anderen Fall, wenn ein Zeichner sein eigener Szenarist ist und die Vorgespräche zwischen Text und Bild ganz in einem Kopf (oder Bauch) stattfinden?
Siehe auch Ausstellungen
Rathaus, Großer Ratssaal, 1. Stock
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